Sammler konzentrieren sich auf die besten Weine der Welt. Wir stellen Ihnen die Domaines de Bourgogne vor, die jeder Weinliebhaber in seinem Keller haben sollte.

Domaine de la Romanée-Conti

Das Juwel in der Krone der Côte d’Or, dieses unvergleichliche Weingut verfügt über eine Reihe der grössten Grand Cru-Weinberge: Romanée-Conti, La Tâche, Romanée-Saint-Vivant, Richebourg, Echézeaux und Grands-Echézeaux, um nur einige zu nennen.

Nur wenige Menschen kommen in den Genuss dieser aussergewöhnlichen Weine, die aus der alten Cuverie der Mönche von Saint Vivant stammen. Diejenigen, welche diese Möglichkeit nutzen können, trinken ein magisches Elexier. Pinot Noir vom allerfeinsten, welche ein aromatisches Feuerwerk, eine Mörder-Struktur und eine üppige Textur aufweisen.

Und genauso legendär wie die Weine ist auch die Geschichte des Anwesens: 1760 war es Gegenstand eines Bieterwettstreits zwischen der Mätresse von Ludwig XV, Madame de Pompadour, und dem Cousin des Königs, dem Prinzen de Conti. Die Mätresse hatte nicht so viel Geld wie der Prinz, der 8.000 Livres für das Gut bot und den besten Weinberg mit seinem Titel versah. Diese königliche Abstammung ist auch heute noch in den hochkarätigen Weinen zu spüren.

Domaine Leroy

Lalou-Bize Leroy ist eine Naturgewalt. Sie übernahm 1955 die Leitung von Maison Leroy und hielt die hohen Standards ihres Vaters Henri aufrecht, der die besten Weine  von der ganzen Côte d’Or in Fässern gekauft hatte, um sie unter seinem eigenen Label zu produzieren. Die Familie war als Miteigentümerin eng mit dem anderen grossen Namen in Burgund, der Domaine de la Romanée-Conti, verbunden, und die Qualität der Weinbereitung auf beiden Gütern war schon dazumal so hoch, dass die Weine heute zu den begehrtesten der Welt gehören.

In den späten 1980er Jahren kaufte Lalou Weinberge und nicht nur Fässer, wie ihr Vater, und begann, aus Parzellen wie Richebourg und Romanée St. Vivant schöne Weine zu erzeugen. Sie behauptet, dass 90 Prozent der Arbeit des Weinguts im Weinberg stattfindet, und sie ist eine Innovatorin, die die Reben ohne Schnitt gedeihen lässt und einen Selektionsprozess aufrecht erhält, der seinesgleichen sucht.

Die Produktion ist winzig – in grossen Jahren wie 2010 wurden nur zwei Fässer Chambertin hergestellt. Die grossartigen Jahrgänge der Grand Crus von Domaine und Maison Leroy sind äusserst komplex und reichhaltig mit grossem Lagerungspotenzial.

Domaine Dujac Wein in der Magnumflasche

Clos de la Roche 2009, Domaine Dujac (c)weinkellerschweiz.ch

Domaine Dujac

Jacques Seysses war der Spross eines wohlhabenden Keksfabrikanten, der Tuiles und Zobel gegen elegante und luxuriöse Grand Cru Burgunder eintauschte. Im Jahr 1969 brachte er von Morey-Saint-Denis aus Flaschen mit Pinot Poir auf den Markt, bevor er sein Weinimperium nach und nach um die Parzellen der berühmtesten Namen erweiterte: Bonnes-Mares, Echézeaux und schliesslich Chambertin.

Diese und andere hervorragende Weinberge im Portfolio von Dujac machen den Hersteller zu einem begehrten und geschätzten Produzenten für echte Kenner. Der Stil des Hauses war schon immer von Frische und Ausgeglichenheit geprägt, mit einer erhabenen Reinheit der Frucht, und es ist ein Stil, den Jacques‘ Söhne Jeremy und Alec bis heute aufrechterhalten.

Domaine Georges Roumier

Im Jahr 1924 trat Georges Roumier in der kleinen Stadt Chambolle-Musigny neben Genevieve Quanquin vor den Traualtar. Die Heirat brachte nicht nur Glück, Liebe und eine Schar von Kindern, sondern auch eine Mitgift, zu der einige der angesehensten Weinberge des Burgunds gehörten.

Georges wandte sich später der Weinherstellung zu und erzeugte aus diesen Weinbergen exquisite Pinot Noirs. Bonnes-Mares, Les Amoureuses und Musigny gehören zu den besten Weinen des Weinguts und zeigen mehr Struktur und Substanz als andere Domänen.

Obwohl nur 30 % der Fässer aus neuer Eiche für den Ausbau verwendet werden, ist der muskulöse Charakter der Weine das Markenzeichen von Roumier. Es sind Weine, die im Weinberg hergestellt werden, und das Weingut, das sich auf das Terroir konzentriert, behält diesen Stil heute unter der Ägide von Georges‘ Enkel Christophe bei.

Domaine Rousseau

Dieses historische Weingut wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Armand Rousseau gegründet, der mehrere Parzellen mit Reben in Gevrey-Chambertin geerbt hatte. Nach dem tragischen Tod von Armand im Jahr 1959 bei einem Autounfall ging das Weingut in den Besitz von Charles Rousseau über, der mehrere Grand-Cru-Parzellen erwarb und den Ruf des Weinguts auf der internationalen Weinbühne begründete.

Heute wird das Weingut von Eric, dem Sohn von Charles, und Cyrielle, der Tochter von Eric, geleitet. Cyrielle bringt ihr globales Wissen in die Domaine ein, nachdem sie einige Zeit in Oregon, Australien und Neuseeland verbracht hat. Die Weine hier reifen wunderbar; sie mögen in ihrer Jugend blass erscheinen, aber ältere Exemplare sind schlicht weg erhaben. Die Domaine Rousseau ist eine der grössten in ganz Burgund.

Domaine Comte Georges de Vogüé

Der Höhepunkt des Rebenbestandes der Domaine Comte Georges de Vogüé sind die sieben Hektar Musigny Grand Cru. Für Francois Millet, den Winzer, sind diese stattlichen alten Reben ein Patrizier und der daraus resultierende Wein ein edler alter Herr. Der Musigny ist mit Sicherheit so kultiviert und seriös, wie die Metapher vermuten lässt: starke Jahrgänge, die ein Gewand aus reicher Kirsch- und Himbeerfrucht über warmer Schokolade und einer Crème brûlée-Textur suggerieren.

Die Spitzenjahrgänge wie 1990 und 2000 weisen ein orientalisches Gewürzelement auf, mit einem Hauch von Sumach, Paprika und schwarzem Pfeffer. Bei der Herstellung des edlen Musigny wird grosse Sorgfalt walten gelassen: Nur 3,8 Hektar der Rebstöcke werden verwendet, da es sich um die ältesten Rebstöcke handelt, die die grösste Beständigkeit und Charaktertiefe aufweisen. Die übrigen Rebstöcke der Parzelle werden für die Herstellung eines Chambolle Musigny 1er Cru verwendet. In den meisten Jahrgängen kommen daher nur etwa 900 Kisten des Musigny auf den Markt. Das Ergebnis ist ein Wein, den man sucht und schätzt.

Verschiedene hochwertige Burgunderweine für eine Weinsammlung

Domaine Faiveley

Das Weingut, dessen Geschichte bis ins Jahr 1825 zurückreicht, steht heute unter der Leitung der jungen und zukunftsorientierten Erwan und Eve Faiveley. Diese neue Generation hat in den letzten Jahren die Weinberge erweitert und Pommard und Volnay sowie die Weissweine von Bâtard und Bienvenues-Bâtard Montrachet hinzugefügt.

Heute ist die Domaine Faiveley einer der grössten Besitzer von klassifizierten Weinbergen in der Côte de Nuits, der Côte de Beaune und der Côte Challonnaise, mit einem Besitz von rund 330 Hektar, von denen Corton, Clos de Cortons, einer der grössten ist. Dieser Weinberg bringt einen seidigen Wein mit viel Frucht hervor – ein Wein mit echter Finesse.

Domaine J.F. Mugnier

Die Geschichte des Weinguts geht auf die 1880er Jahre und den Ururgrossvater des heutigen Winzers, Frédéric Mugnier, zurück, der die Weinherstellung neben einem in Dijon ansässigen Unternehmen betrieb, das auch Aperitifs, Absinthe und dergleichen herstellte. Die Renaissance der Domaine J.F. Mugnier begann im Jahr 1985, dem ersten von Frédéric Mugnier produzierten Jahrgang.

Im Jahr 2004 endete der Pachtvertrag von Faiveley für den Clos de la Maréchale, und es wurde eine neue Cuvée gebaut. Die Reben werden nun fast biologisch bewirtschaftet, es wird wenig neues Holz verwendet und die Weine werden ohne Schönung oder Filtration abgefüllt. Der Musigny, das Aushängeschild des Weinguts, wird aus Rebstöcken hergestellt, die 1948 und 1962 gepflanzt wurden.

Frédéric ist der zweitgrösste Besitzer von Musigny, mit fast drei Hektar. Es ist ein wirklich bemerkenswerter Wein – reich und voluminös und in perfekter Balance.

Domaine Liger-Belair

Die Geschichte der Familie Liger-Belair in Burgund reicht bis ins Jahr 1815 zurück, als der erste General Liger-Belair das Château de Vosne-Romanée erwarb. Der Besitz wuchs, und irgendwann war das Weingut Eigentümer von La Tâche.

Leider musste das gesamte Weingut im August 1933 aufgrund einer komplizierten Erbfolge versteigert werden. Erst im Jahr 2000 konnte der junge Louis Michel Comte Liger-Belair damit beginnen, einen Teil des ehemaligen Besitzes seiner Familie zurückzuerobern, der bis dahin ausschliesslich von der Domaine Bouchard vermarktet und hergestellt worden war.

Heute verfügt das Weingut über 12 Weinberge – das Juwel ist La Romanée, eine zwei Hektar grosse Lage, die einen der begehrtesten Weine der Welt hervorbringt. Seine winzige Produktion hat dazu geführt, dass sich Sammler um die eine oder andere Flasche dieses sehr begehrten Weins von grosser Feinheit und Finesse gerade zu prügeln.

Clos de Tart

Die Geschichte des Clos de Tart geht auf das Jahr 1141 zurück, als die Zisterzienserinnen der Abtei von Tart das Gut erwarben. Seit dem Verkauf an die Familie Marey-Monge im Jahr 1791, die es bis 1932 besass, hatte es nur drei Besitzer. Die Familie Mommessin besass das Weingut von 1932 bis 2018, als es von Artemis Domaines erworben wurde.

Mit seinen 7,53 Hektar ist der Clos de Tart der grösste der fünf Grands Crus Monopoles in Burgund. Die Bezeichnung „Monopole“ weist darauf hin, dass sich das Clos de Tart vollständig in Alleinbesitz befindet. Dies ist im Burgund recht selten, da die Parzellen, auch die sehr kleinen, im Laufe der Zeit und aus Gründen der Vererbung häufig aufgeteilt wurden.

Der Clos de Tart ist feminin und delikat, aber mit einem kräftigen Körper. Die Parzelle ist insofern ungewöhnlich, als die Reben von Norden nach Süden quer zum Hang gepflanzt sind und nicht senkrecht zum Kamm, was sie vor Erosion schützt und die Entwässerung des schweren Bodens fördert.

Domaine Fourrier

Die Domaine Pernot-Fourrier, die auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, wurde in den 1930er Jahren gegründet. Seit 1994 gedeiht es unter der Leitung von Jean-Claude Fourrier, der mit Henri Jayer und auf der Domaine Drouhin in Oregon gearbeitet hat, und verbindet Tradition mit Moderne.

Mit einem Besitz von etwa 22 Hektar und einem sehr begrenzten Einsatz von Chemikalien erzeugt dieses Weingut Weine von Reinheit und Klasse, die den Inbegriff ihres jeweiligen Terroirs darstellen. Jean-Claude vermeidet Schwefel und zieht es vor, seine Weine durch Temperatur, CO2 und weniger Kontakt zu konservieren.

Die Weine des Weinguts zeichnen sich durch ihre Ausgewogenheit und Komplexität aus und haben sich in den letzten Jahren einen Namen in der Sammlergemeinde gemacht.

Domaine Leflaive

Die Geschichte der Domaine Leflaive geht auf das Jahr 1717 zurück, als sich Claude Leflaive in Puligny-Montrachet niederliess. Das Weingut, wie wir es heute kennen, verdankt seine Existenz Joseph Leflaive (1870-1953), der aus Puligny-Montrachet stammte und nach der Reblaus-Epidemie ein Programm zur Neubepflanzung, Erweiterung und Aufwertung durchführte. Nach dem Tod von Joseph Leflaive im Jahr 1953 übernahmen seine vier Kinder die Leitung des Weinguts und gründeten eine Société Civile d’Exploitation.

Heute wird das Weingut von Brice de La Morandiere, dem Urenkel von Joseph Leflaive, geleitet. Pierre Morey war von 1989 bis zur Übernahme durch Eric Remy im Jahr 2008 Leiter des Weinguts.

Die fast 25 Hektar Weinberge des Weinguts befinden sich hauptsächlich in und um Puligny-Montrachet. Zu ihrem Besitz gehören 0,08 Hektar Le Montrachet, zwei Hektar Chevalier-Montrachet, 1,91 Hektar Bâtard-Montrachet, 1,6 Hektar Bienvenues-Bâtard-Montrachet und Puligny-Montrachet Premier Crus; Le Clavoillon, Les Combettes, Les Folatières und Les Pucelles. Die Domaine Leflaive wird seit 1997 biodynamisch bewirtschaftet.

Die Weinbereitung erfolgt nach burgundischer Tradition. Die Weine werden bei einer Temperatur von 18 bis 24 °C vergoren, zu 10 bis 40 Prozent in neuer, leicht getoasteter Eiche ausgebaut (für den Montrachet gibt es ein 500-Liter-Fass) und nach 12 Monaten in Edelstahl umgefüllt, wo sie weitere sechs Monate vor der Abfüllung warten. Dies ist der Gipfel der weissen Burgunder – herausragende Weine, die die Fähigkeit haben, sehr langlebig zu sein und Reichtum, Tiefe und Komplexität mit der Flaschenreife zu entwickeln.

Domaine Ponsot

William Ponsot, der ursprünglich aus St Romain an der Côte d’Or stammt, erwarb 1872 ein Weingut in Morey-St-Denis und liess sich dort nieder. Seine Hauptparzellen waren damals Clos des Monts-Luisants und Clos de la Roche, zu denen er Früchte aus anderen Appellationen wie Charmes-Chambertin und Gevrey-Chambertin Les Combottes anbaute.

In den 1920er Jahren übernahm der Neffe von William Ponsot, Hippolyte, nach einer Karriere als Diplomat die Domaine. Er vergrösserte die Domaine erheblich und war 1932 einer der ersten Erzeuger, der seine gesamte Ernte auf der Domaine abfüllte. Hippolyte, ein ausgebildeter Jurist, war auch einer der Begründer der Klassifizierung der Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) für burgundische Weine in den Jahren 1935 und 1936.

Das Weingut Ponsot hat sich seinen Ruf durch die Herstellung von Weinen im Einklang mit der Natur erworben. Die Trauben werden weitgehend sich selbst überlassen, frei von Düngemitteln, Pestiziden und Insektiziden, und die Prozesse des Anbaus und der Abfüllung richten sich nach dem Mondkalender.

Im Jahr 2022 feierte das Weingut Ponsot sein 150-jähriges Bestehen mit einer Versteigerung von 200 Losen, die mehr als 400 seltene Flaschen direkt aus dem Keller des Weinguts umfassten.

Domaine Prieuré Roch

Das Weingut Domaine Prieuré Roch hat aufgrund seiner mit Hieroglyphen verzierten Etiketten, die eine Anspielung auf die Weinherstellung im alten Ägypten sind, Kultstatus erlangt. Das 1988 von Henry Frédéric Roch (der 2018 verstorben ist) gegründete Weingut entstand durch den Kauf einiger Weinbergsparzellen, die die Domaine de la Romanée-Conti – an der Rochs Familie beteiligt ist – verkaufte, um das grosse Stück der Domaine Marey-Monge in Romanée St-Vivant zu erwerben.

Inspiriert von seinem Grossvater Henry Leroy, dem legendären Gründer des Maison Leroy, der 1942 Miteigentümer des DRC wurde, strebte Roch danach, den reinsten und natürlichsten Ausdruck der Pinot Noir-Traube aus grossen Weinbergen zu erzeugen.

Das Weingut konzentriert sich auf minimale Eingriffe: biologischer und biodynamischer Anbau, Ganztraubengärung und kein Schwefelzusatz. Dieser Ansatz führt oft zu dem, was viele für einen der wahrhaftigsten Ausdrücke des burgundischen Terroirs halten.