Wenn man im Supermarkt jeweils eine Flasche Wein kauft, benötigt man natürlich noch keinen Weinkeller um Weine zu lagern. Denn in der Regel sind diese Weine meist trinkfertig produzierte Massenware, welche zum sofortigen Konsum gemacht ist.

Aber wenn du schon hier gelandet bist, dann gehörst du vermutlich nicht zu den Menschen die jeweils eine Flasche kaufen und vermutlich dein Wein auch nicht im Supermarkt kaufst, sondern im Fachhandel oder direkt beim Winzer. Du hast also den Wein richtig schätzen gelernt.

Wir mögen also die Aromenvielfalt und das Erlebnis am Gaumen, ganz abgesehen von der Wirkung des Alkohols. Wie du vielleicht weisst, unterscheidet man beim Wein drei Aromengruppen. Da wären die fruchtig und blumigen Primäraromen welche direkt mit der Traubensorte zu tun haben und von ihr stammen. Dann sind da die sogenannten Sekundäraromen, welche bei der Verarbeitung, der Gärung und anschliessendem biologischen Säureabbau entstehen. Also beim Winzer im Tank, Tonno oder dem Barrique. Wer diese Aromen mag, der trinkt seine Weine am liebsten jung. Also direkt ein paar Wochen nach Abfüllung, respektive innert 1-4 Jahren nach der Abfüllung in die Flasche. Denn danach «verschliessen» sich die Weine oft für ein paar Jahre und machen dann langsam anderen Aromen Platz.

Lagern verändert die Aromen des Weins

Es entsteht also mit der Zeit eine dritte Gruppe von Aromen, die sogenannten Tertiäraromen. Diese Aromen entstehen während der Flaschenlagerung. So reifen die fruchtigen Primäraromen im wahrsten Sinne des Wortes heran. Beim Rotwein kommen kompottige Noten wie «Marmelade» oder «Dörrfrüchte» zum Vorschein und die Sekundäraromen rücken in den Hintergrund. Dazu kommen dann eventuell Düfte von Schokolade, Zigarrenkiste, Tabak, Leder, Pilze oder bei sehr gereiftem Wein auch mal etwas Waldboden.

Beim Weisswein verhält es sich ähnlich und es treten Aromen von Nüssen, Honig oder Wachs hervor. Jeder der schon mal gut gelagerten Rieslinge getrunken hat, erinnert sich an die berühmten Petrolnoten.

Und damit hätten wir eigentlich schon fast die Antwort. Beim Wein ist aber nicht nur das Aroma wichtig, sondern auch die Haptik. Also das Empfinden am Gaumen und auf der Zunge, wenn wir Wein trinken. Und genau das ändert sich mit der Zeit enorm. Überzeugen jung trinkreife Rotweine meist mit erfrischender Säure und feinem Tannin, ist es beim jungen Weisswein häufig etwas Restsüsse, dass sogenannte Zuckerschwänzchen. Lagerfähige Rotweine hingegen sind oft noch zu säure- oder tanninbetont. Dasselbe gilt für trockene, lagerfähige Weisseine. In den Jahren der Lagerung im Weinkeller, binden sich Aromen, Säuren, Extrakt und Alkohol zu einem grossen Ganzen, welcher meist nicht mehr viel mit dem Ursprünglchen Jungspund zu tun hatte als er auf die Flasche gezogen wurde. Das Trinkerlebnis auf das so viele Weinfreunde jahrelang warten ist endlich eingetroffen.

Und so macht es unglaublich Spass einen Wein über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte seiner Entwicklung zu verfolgen und immer mal wieder eine Flasche zu öffnen, daran zu riechen und zu schmecken.

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